Hallo,
ich komme bei der Lösung meines Problems nicht weiter und hoffe daher hier auf Unterstützung.
MOTOR:
ALL 1,0l
VORGESCHICHTE:
Seit ca. drei Monaten sprang der Lupo meiner Freundin nicht richtig an. Nach diversen Werkstattaufenthalten, die das Problem nicht gelöst haben, habe ich mich selber der Sache angenommen. Der Kühlwassertemperatursensor war der Übeltäter, hab den Wert ausgelesen und er gab -15 °C bei 10 °C Außentemperatur aus. Nach dem Wechsel sprang der Wagen ohne Probleme an.
PROBLEM:
Einige Wochen später hatte der Lupo dann kaum noch Leistung. Nach dem Start fuhr er noch etwa 5 Minuten einigermaßen normal, danach kam es zu einem erheblichen Leistungsverlust (2ter Gang, vollgas bergauf schaffte er gerade noch so 30km/h). So wurde der Wagen dann noch ein paar Tage bewegt (ja ich weiß, hätte nicht sein müssen aber ich wollte nicht zu Fuß zum Bahnhof laufen ) Zusätzlich leuchtete dann nach ein paar Tagen noch die Öldruckwarnlampe. Seitdem wird der Wagen nicht mehr bewegt.
DIAGNOSE:
Ich habe eigentlich auf einen Schaden der Zylinderkopfdichtung getippt. Aber:
- Kompression auf allen Zylindern gemessen (kalter Motor wegen fehlendem Öldruck, wollte den nicht so lange laufen lassen; 10 Mal durchdrehen lassen mit getretener Kupplung und Gas) Ergebnis von links nach rechts: 15,5bar; 15,5bar; 15,5bar; 17,5bar
- Ölstand ist knapp über Max.
- Ich kann kein Öl im Kühlwasser feststellen. (Müsste doch deutlich sichtbar sein oder setzt sich das am Boden ab?)
- Kühlwasserstand ist konstant
- Am Öldeckel ist hellbrauner Schlamm (Bild unten) Wagen ist viel Kurzstrecken gefahren.
- Zünkerzen verrußt und Öl am Gewinde (Bild unten) Kann das daher kommen, dass der wegen dem Kühlmitteltemperatursensor lange Zeit zu fettes Gemisch gebildet hat?
An dieser Stelle schonmal Danke fürs lesen! Und jetzt seid ihr dran, wie sollte ich am besten weiter vorgehen?
Wenn ich das so lese, vor allem den Part mit dem übermäßigen Ölstand erinnert mich an meinen Motorausfall vergangenes Jahr. Beim Ölwechsel hat die Werkstatt zu viel Öl eingefüllt. Daraus folgte, das sich das Öl mit steigender Temperatur immer mehr aufgeschäumt hat, nach dem Abstellen hat der Schaum allen erdenklichen Dreck aus dem Brennraum mitgezogen und nach und nach hat sich das Abscheidesieb vor dem Ansaugstutzen der Ölpumpe zu gesetzt.
Ende vom Lied war das auf der Autobahn plötzlich die Öldruckwarnleuchte anging, der Kopf nicht mehr geschmiert wurde, Notlauf, viel Qualm und aus. Kerzen, Drosselklappe und Filter klatschnass mit Öl.
Alles zerlegt, gesäubert etc. und danach lief es. Ich hatte das Glück das die gesamte Instandsetzung von der Werkstatt getragen wurde. Viele unterschätzen was alles passieren kann wenn man zu viel Öl fährt.
Danke für den Hinweis. Allerdings ist der letzte Ölwechsel fast ein Jahr her, ich schließe das daher mal aus.
Kenne Fälle, grad bei den kleineren Motoren, wo das erst nach Monaten und vielen km aufgekommen ist. Zu viel Öl wäre nur ein Faktor. Die Ölpumpe kann auch durch andere Dinge verstopfen. Ausreichende Kompression etc. hatte ich damals auch. Würd das ggf. mal ins Auge fassen
Hallo,
ich hatte Dir schon im Forum MOTORTALK auf Dein Problem geantwortet. Nachstehend mein Beitrag:
Hallo,
Öl hat eine andere Dichte als Wasser. Wenn das Fahrzeug lange genug gestanden hat sammelt sich das Wasser an unterer Stelle in der Ölwanne und das Öl "schwimmt" oben auf. Hier könnte die Ölpumpe dann durchaus Wasser bzw. ein Wasser-Ölgemisch angesaugt haben.
Das der Ölstand über max. liegt ist an sich ein Zeichen, dass das Wasser im Öl den Ölstand hat ansteigen lassen. Oder letztlich zu viel Öl eingefüllt wurde. Du schliesst einen Defekt der Zylinderkopfdichtung aus. Hatte der Motor in der Vergangenheit Ölverbrauch ?. Wann ist der letzte Ölwechsel gemacht worden ?.
Auch der Kompressionsdruck liegt hoch, dies könnte durch die Messung am kalten Motor bedingt sein.
Folgendes würde ich vorschlagen, ohne den Motor noch mal laufen zu lassen, das Motoröl ablassen und genau darauf achten was zuerst abfliesst. Denke, das wird Wasser sein. Ölfilter abschrauben. Öleinfüllstutzen öffnen und Öl/Wassergemisch etwa 24 Stunden abtropfen lassen. ( Öl ist ja nicht warm genug ) Neuen Filter einbauen, neue Ölablass-Schraube einbauen und frisches Öl einfüllen. Altöl fachgerecht entsorgen.
Der Leistungsverlust könnte daher rühren, dass die Zylinderschmierung und die gesamte Ölversorgung durch das im Öl befindliche Wasser nahezu aufgehoben wurde. Aus diesem Grunde baut sich kein "Öldruck" auf und die Warnleuchte leuchtet und infolge der dann hohen Reibung der Kolben und Lager bringt der Motor keine Leistung mehr. Hoffentlich hat der Motor noch keinen Schaden genommen.
Das wäre m.M. nach das, was Du im Moment tun könntest. Motor nach dem Ölwechsel erst wieder starten.
Dann Motor warm laufen lassen bis alle Schläuche heiss werden, Heizung voll aufdrehen und beobachten ob der Kühlflüssigkeitsspiegel absinkt. Wenn ja, dann könnte die Zylinderkopfdichtung schadhaft sein.
Guters Gelingen.
Gruß Hans
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Der Schrauber schafft, der Hebel wächst, die Kraft nimmt zu, die Schraube ächzt... "knacks" macht´s. Zu spät merkt es seine Großhirnrinde: Die Schraube trug ein Linksgewinde.
Danke für die ausführliche Antwort. Der letzte Ölwechsel ist etwa ein Jahr her. Ölverbrauch habe ich nicht feststellen können, der Wagen würde aber auch wenig bewegt.
Das mit dem Wasser im Öl hatte ich auch schonmal überlegt, allerdings ist der Kühlwasserstand unverändert!
Ich glaub ich dreh einfach mal auf und schau was kommt. Wenn kein Wasser kommt kann ich ja schnell wieder zudrehen. Ich werde berichten. Für den Fall das Wasser kommt schreibst du ich soll frisches Öl auffüllen, sollte ich nicht erst die defekte Dichtung wechseln dann?
Gibt's ne einfache Methode zu testen, ob wirklich kein Öldruck da ist? Nur um auszuschließen, dass der Öldruckschalter einfach defekt ist!?
Man kann den Öldruck messen ( lassen ). Würde ich aber erst mal von absehen, so lange nicht ein " wirkliches" Motoröl im Ölkreislauf zirkuliert.
ImbissBronko beschreibt auch mögliche Umstände, die zur Störung geführt haben könnten.
Ich persönlich sehe dies, nach dem Winter und dem beschriebenen Kurzstreckenbetrieb, so, dass Wasser oder eine Emulsion angesaugt wird wodurch dann die Schmierung nicht mehr geleistet ist. Die Ölpumpe bekommt diesen Wasser-Ölschaum nicht ausreichend auf Druck verdichtet und als Ergebnis leuchtet die Öldruck-Warnlampe.
Dies ist ein Umstand, der schon vielen Lupo-Motoren das "Leben" gekostet hat.
Hier war dann der Umstand eingetreten, dass das Wasser oder die Emulsion, Wasser-Ölgemisch, vor dem Ölsieb unten in der Ölwanne gefroren war und nichts mehr wurde in den Ölkreislauf "gepumpt". Ergebnis nach wenigen Metern blockierte der Motor und ein neuer Motor musste her.
Auch bei Deinem Lupo könnte die Kurbelgehäuse-Entlüftung durch den Ölschaum halbwegs zugesetzt sein. Da musst Du auch mal einen Bilck drauf werfen.
Benutze mal hierzu die Suchfunktion hier im Forum oder auch im Forum MOTORTALK.
Konzentriere Dich darauf, frisches Öl in den Motor zu bekommen, weil ein Motoröl welches viel Wasser gebunden hat einfach nicht mehr schmierfähig ist.
Bei Kurzstreckenbetrieb fällt im Motor relativ viel Kondenswasser an. Diese kann nicht mehr Verdampfen weil der Motor kaum auf Betriebstemperatur kommt ...... beim nächsten Start wieder usw usw. Da kann sich schon viel Wasser im Laufe der Zeit ansammeln.
Ich denke nicht, dass die Zylinderkopf-Dichtung defekt ist, aber prüfen musst Du es.
Gutes Gelingen
Gruß Hans
Also, heute habe ich einen Ölwechsel gemacht. Hatte das Öl nen Rag ablaufen lassen. Wasser konnte ich nicht feststellen, sah alles normal aus für mich. Hab dann neues Öl reingemacht und den Motor Warmlufteinbruch lassen. Hatte mich schon gefreut, dass die Öldrucklampe aus bleibt.
Dann am warmen Motor Kompression gemessen. Alle Zylinder waren hattb zwischen 14,5 und 15 Bar. Also etwas weniger als bei der Messung mit kaltem Motor.
Im Anschluss wollte ich eine Probefahrt machen, da war die Batterie leer. Also geladen, Motor gestartet, Gas gegeben... PIEP... Öldrucklampe an :(
Wagen wieder abgestellt...
Jetzt bleibt ja nurnoch
1) Ölkreislauf ist irgendwo zugesetzt
2) Ölpumpe ist im Eimer
3) Öldruckschalter defekt
Ist es ein großer Aufwand die Ölpumpe zu wechseln? Läuft die über den Zahnriemen? Den Öldruckschalter schließe ich wegen der Vorgeschichte aus.
Wo finde ich das Gehäuse der Kurbelwellenentlüftung? Ist das das Kunststoffgehäuse unterhalb der Drosselklappe?
Gruß
Jan
Zitat:
Ist es ein großer Aufwand die Ölpumpe zu wechseln? Läuft die über den Zahnriemen?
Hi Jan,
als nächsten Schritt würde ich den Öldrückschalter wechseln. Kostet nicht viel und ist nicht die Welt an Montage. Dabei könnte man den Öldruck messen, bzw. messen lassen.
Wie ImbissBronco schon andeutete, Fehlerspeicher auslesen ( lassen ) würde auch schon eine Aussage über den Öldruck tätigen können ...... wenn nicht die Öldrucküberwachung über den Öldruckschalter erfolgt, der u.U. defekt sein kann.
Weis nicht, ob Du das Equipment dazu hast. Wenn sich bei der Öldruckmessung ein zu geringer Öldruck herausstellt, dann musst Du wohl oder Übel die Demontage der Ölwanne etc. ins Auge fassen und prüfen was ImbissBronco vorgeschlagen hat.
Gruß Hans
PS.: Batterie leer, stiller Verbraucher oder ältere Batterie ? Fehlerspeicher mal gelöscht ? Ich weis nicht, ob der Fehlerspeicher den Öldruck berücksichtigt.
Müsste nachsehen.
Also erstes Öldruck messen und wenn der nicht passt Ölwanne runter und Sieb ansehen...
Wenn das ok ist Ölpumpe neu..
Und dann kann man weitersehen mit dem Leistungsverlust.
Ich habe heute mal den Ventildeckel abgeschraubt, um zu schauen, ob es sich überhaupt lohnt weiterzumachen. Die Nockenwelle sieht nicht besonders erfreulich aus und ein Hydrostößel war komplett durch...
Ich denke es lohnt sich nicht wirklich mit dem Motor weiterzumachen. Es sei denn, es weiß jemand wo ich günstig nen Zylinderkopf kriege
An dieser Stelle nochmal Danke für die zahlreiche Hilfe!
Nockenwelle und Umgebung sehen so trocken aus. Deutet auf Ölmangel hin. Arbeitet doch die Ölpumpe doch nicht richtig.
Kompression war doch hervorragend. Die Hydrostössel wechseln ist die Welt nicht und sie kosten auch nicht viel. Wie hast Du den defekten Hydrostössel festgestellt ?
Gebrauchten Zylinderkopf, der ok ist, wäre die elegantere Lösung.
Gruß Hans
Der rest sieht sicherlich nicht besser aus.... motor wegschmeißen und nen anderen besorgen ist die sinnvollste variante... alles andere ist zum scheitern verurteilt.
@Hans
Der defekte Hydro war nicht zu übersehen, war nämlich ein Loch drin
@Viper
Sehe ich genauso. Neuer (gebrauchter) Motor wird am Sonntag abgeholt.
Heute habe ich mal mit dem Ausbau angefangen. Bis auf Antriebswellen und Schaltgestänge bin ich fertig geworden. Im Laufe der Woche werde ich den dann rausholen.