vw teilemarkt

Kompressionsdruckmessung u. Druckverlustmessung

gelöschtes Mitglied
  • Themenstarter

Kompressionsdruckmessung und Druckverlustmessung

Kompressionsdruckmessung:

Der Aufwand beim Kompressionsdrucktest ist schon relativ hoch um vergleichbare und aussagekräftige Werte zu bekommen. Bleiben wir erst einmal bei der Kompressionsdruckmessung.

Ich setze voraus, dass alle sicherheitsrelevanten Vorkehrungen zu den Messungen getroffen werden.

Die gängigste Art der Kompressionsdruckmessung an den meisten Motoren ist die nachstehende ......... je nach Motortyp muss auch anders verfahren werden.

Ein ins Zündkerzenloch einschraubbares Kompressionsdruck-Messgerät kostet in guter Ausführung ca. 80-120 EUR. Natürlich sollte der für den Lupo passende Kerzenschlüssel nicht fehlen. Nach Abbau des Luftfilters sind folgende Arbeiten durchzuführen:


0. ) Batterie sollte ok sein, Anlasser sollte mit Solldrehzahl drehen

1. ) Motor muss betriebswarm sein.

2. ) Stecker Zündkerzen abziehen, alle Zündkerzen ausschrauben

3. ) Sicherung der Kraftstoffpumpe ziehen und Stecker an den Einspritzventilen abziehen ( Ventile werden nicht mehr geöffnet und können den Restdruck im System nicht in die Zylinder ablassen. Der Kat könnte Schaden nehmen )

4. ) Stecker vom Hallgeber abziehen

5. ) Bei Fahrzeugen mit E-Gas, Zündung einschalten

6. ) Kompressionsdruckmessgerät ( Schlauch ) ins jeweilige Zündkerzenloch dicht einschrauben

7. ) Helfer startet den Anlasser mit voll durch getretenem "Gaspedal" bis der Höchstdruck erreicht ist

8. ) 6. und 7. für jeden Zylinder wiederholen, Werte folgerichtig notieren oder je nach Messgerät abspeichern

9. ) Nach Beendigung der Messungen, Zündkerzen wieder einschrauben, Zündkerzenstecker aufstecken, Stecker Hallgeber und Stecker Einspritzventile wieder aufstecken, Sicherung der Kraftstoffpumpe wieder einstecken. Luftfilter einbauen.

Sind bei der Kompressionsdruckmessung von Zylinder zu Zylinder unterschiedlich hohe Drücke gemessen worden, Unterschied vom höchsten bis zum niedrigsten Wert etwa 3 bar Unterschied ist eine Reparatur in der Regel noch nicht erforderlich. Ist der Unterschied größer, so sollte die Ursache gefunden werden. Hierzu liefert der Druckverlusttest genauere Aufschlüsse


Druckverlustmessung

Man würde niemals mit einem Druckverlusttest beginnen. Er wird erst dann durchgeführt, wenn andere Kompressionstests auf Unregelmäßigkeiten hinweisen. Die Kosten wären zu hoch.

Für den Anwender entsteht beim Druckverlusttest ein wesentlich höherer Aufwand als beim Kompressionstest.

Ein Kompressor, ein Druckverlustmessgerät müssen vorhanden sein. Die Kosten hierzu dürften bei 300 bis 500 EUR liegen.
Sicherlich dauert die Druckverlustmessung wesentlich länger und dürfte aufgrund der hohen Anschaffungskosten Werkstattsache sein.

Ich denke, dass nur ganz wenige User über ein solches Messgerät verfügen, über einen Kompressor schon eher.

Die Druckverlustmessung erspart zuerst mal den wesentlich aufwändigeren Abbau des Zylinderkopfes.

Unter Umständen ist dies vielleicht auch nach dem Druckverlusttest des zu testenden Motor auch gar nicht mehr erforderlich. Das Ergebnis eines Druckverlusttest ist wesentlich eindeutiger und aussagekräftiger als das Ergebnis der Kompressionsdruckmessung.

Das Ergebnis des Druckverlusttestes lässt ebenfalls Rückschlüsse auf den möglichen Reparaturpreis zu.

Wie funktioniert denn ein Druckverlustmessung ?

Durch die Zündkerzeöffnung wird über den Tester der mit einem Druckluftanschluss versehen ist Luft in den Zylinder gepumpt. Dies setzt eine Druckluftversorgung mittels Kompressor voraus.

Bevor man Druckluft auf den Kolben eines jeden Zylinders gibt, muss man die Kurbelwelle jeweils in Zünd-OT-Stellung des gerade zu prüfenden Zylinders wirksam fixieren.

Es könnte sich womöglich die Kurbelwelle drehen, diese kann dann das ganze Fahrzeug in Bewegung setzen. Verletzungen wären dann nicht ausgeschlossen. Natürlich sind auch hier unbedingt die Zündung, Kraftstoffzufuhr und die Einspritzventile außer Betrieb zu setzen. Sonst springen an den Enden der Zündkabel Funken über, oder der Widerstand ist dort so hoch, dass der Zündtrafo oder Zündspule ihren Geist aufgeben. Die sicherheitsrelevanten Vorschriften sollte auch hier unbedingt beachtet werden.

Die Gefahr für Menschen mit einer offenen Zündanlage ist noch wichtiger. Denken Sie auch an die möglichen lebensgefährlichen Stromschläge und die Entzündung freiwerdender Kraftstoffdämpfe.

Die Tester selber sind recht einfach aufgebaut. Sie erlauben Drücke zwischen 5 und 16 bar und reduzieren diese auf 4 bar. Demzufolge ist die Prozentskala von 0 bis 100 % des Messgerätes nichts anderes als ein hochauflösendes Druckmanometer bis 4 bar.

Statt z.B. 75 % könnte man auch 3 bar in die Skala einfügen. Der Druckverlust sollte nun 10% nicht überschreiten. Zusätzlich soll die Abweichung der einzelnen Zylinder untereinander nicht höher als 25%, gleich 1 bar Druckverlust, sein.

Wichtig ist es nun, durch Hörproben die Ursache zu ermitteln. Ja, sie haben richtig gelesen .... Hörproben
Bei den größeren Undichtheiten können die Fehlerquellen durch Feststellen des Luftaustritts ermittelt werden.

An welchen Stellen des Motors könnte Luft ausströmen und was sind hierfür die möglichen Fehlerquellen?

a.) Blas - oder Zischgeräusche im Sammelsaugrohr oder Auspuffrohr: Ein- oder Auslassventil undicht.

b.) Blas – oder Zischgeräusche am Öleinfüllstutzen bzw. an der Ölmessstaböffnung: Undichtigkeit durch Verschleiß von Kolben, Kolbenringen und Zylinderlaufbahn, defekte Zylinderkopfdichtung.

c.) Luftblasen im Kühlereinfüllstutzen bzw. Blasgeräusche in der Zündkerzenöffnung des benachbarten Zylinders: undichte Zylinderkopfdichtung, Risse im Zylinderkopf.

usw.

Wenn durch den Druckverlusttest festgestellt werden konnte, dass Kolben, Kolbenringe oder die Zylinderlauffläche verschlissen oder beschädigt sind, ergeben sich die Fragen nach dem warum ?.

Frage :

Welche Möglichkeiten und Ursachen könnten den Schaden verursacht haben?

Antwort :

Zum Beispiel klopfende Verbrennung, Kraftstoff mit zu niedriger Oktan-Zahl, eine schlechte Schmierung der Zylinderwand, zu niedriger Öl-Stand, entstandene Temperaturen (über 2500 °C) bei magerer Verbrennung, durch schlechte oder keine Wartung des Fahrzeugs, keine Möglichkeit, die Temperaturen abzuleiten, usw. usw.

Ich hoffe, dass ich das Thema in der Kürze ausreichend tief beschrieben habe. Alle Vorgänge in diesem Zusammenhang sind etwas komplexer als ich sie dargestellt habe.

Gruß Hans



moin.
dazu hab ich - ganz kurz - 2 anmerkungen.
zum kompressionstest:
da nicht für jedes auto unterlagen zur sicherungsbelegung oder schaltpläne vorhanden sind, steuer ich beim kompressionstest den anlasser direkt an klemme 50 an ( sofern möglich! ), elektrisch angesteuerte drosselklappen lassen sich mechanisch offenhalten.
so kann die zündung ausgeschaltet bleiben.
wichtig ist ein solches vorgehen wenn man wie ich (oft) alleine schraubt
zum druckverlusttest:
ganz wichtig ist das der motor auf den jeweiligen OT des zylinders steht, NICHT auf dem zünd-OT!
das ist wichtig, da der zünd-OT etwas vor dem OT steht und so sofort beim beaufschlagen mit druck der motor in drehbewegung geraten kann!


gelöschtes Mitglied
  • Themenstarter

Danke für die Hinweise. Darf ich Deine Anregungen " einarbeiten " ?

Gruß Hans



moin.
sicher doch, deswegen hab ich es ja geschrieben.


Hallo Hans, meine Sonne,

auch hier nochmals der Hinweis, vor dem Kompressionstest eine Drehung komplett ohne Messgerät. Dies dient der Verteilung des Öls, wie es im Betrieb der Fall wäre und dem herausschleudern eventuellen Drecks aus den Zylindern (wir wollen mal hoffen, dass da nix ist).


gelöschtes Mitglied
  • Themenstarter

Guten Morgen,

vielen Dank für den Hinweis, ich werde ihn einarbeiten.

Gruß Hans


Antworten erstellen
 
Update cookies preferences