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Trommelbremse: verdreckt oder hinüber?

Herr_Fred
  • Themenstarter
Herr_Fred's

Hallo zusammen,

Ich war mit meinem Lupo (Bj. 1999, 1.0, 120.000km) heute mal unverbindlich bei einem TÜV-Mann, um mal abschätzen zu lassen, welche Reparaturen es braucht, und ob sich das noch lohnt. Da haben dann auf dem Bremsenprüfstand die hinteren Bremsen etwas abgenippelt: Beim Anziehen der Handbremse haben die Räder nach kurzer Zeit brav blockiert, beim Treten des Bremspedals allerdings nicht, und die Bremsleistung, hieß es, sei zu schwach. Der Mechaniker sagte, die müssten nicht unbedingt hinüber sein, sondern könnten auch einfach mal eine Reinigung nötig haben. Es sind immer noch die ersten Bremsen hinten.
Da dieser Unterschied allerdings das ohnehin enge Budget sprengen würde, meine Frage an Euch in der Hoffnung, Ihr könnt mir weiterhelfen: Kann man ohne große Demontage (und damit verbundene Kosten) feststellen, ob sie nun bloß verdreckt sind oder ausgetauscht werden müssen? Dort meinte man dass ginge nur durch Zerlegen.
Auch macht mich die Sache stutzig, dass die Handbremse anscheinend gut greift, aber die Fußbremse schwächelt...vielleicht bin ich damit aber auch komplett auf dem Holzweg.

Besten Dank schon mal im Voraus für Eure Antworten!

Einen schönen Abend noch,
Herr Fred



Zitat:

Da dieser Unterschied allerdings das ohnehin enge Budget sprengen würde


Soll das heißen, dass Du aus finanziellen Gründen die Bremsanlage ggf. nicht in einen verkehrssicheren Zustand versetzen willst ? Kommentar überflüssig .....
(So etwas macht man nicht für den TÜV, sondern zur eigenen Sicherheit und der der anderen Verkehrsteilnehmer.)

Bei solchen Feststellungen sollte man nach 120 Tkm auf jeden Fall mal die Bremstrommeln abnehmen und nachschauen.
Das kostet erstmal gar nichts, wenn man es selber kann.
Da der Wagen wahrscheinlich kein ABS hat, könnte der an der Hinterachse befindliche lastabhängige Bremskraftregler für die Hinterräder sehr schwergängig sein oder sogar ganz fest sitzen, weil er wegen zu wenig Bewegung festgegammelt ist.


Herr_Fred
  • Themenstarter
Herr_Fred's

Hallo Moandi,

das soll natürlich nicht heißen, dass ich dann aus Geizgründen mit kaputten Bremsen rumfahren würde, was ja davon abgesehen auch gar nicht ginge, weil ich damit keinen TÜV bekommen würde. Budget sprengen hieß in dem Fall, dass ich den Lupo dann schweren Herzens losschlagen müsste.
Mir ging es nur darum, Meinungen einzuholen, woran es denn liegen könnte.
Leider fehlt es mir an den nötigen Skills, eine Trommelbremse zu beurteilen; fürs Bremstrommel abnehmen würde es vielleicht gerade noch reichen. Der Hinweis mit dem Bremskraftregler leuchtet mir aber etwas ein. ABS hat er tatsächlich nicht, absolute Grundausstattung ohne alles. Ich denke, vor einigen Jahren den Punkt "Bremskraftregler gangbar machen" schon einmal auf der Reparaturlrechnung gelesen zu haben. Die Karre wurde zu 99% immer nur von mir allein benutzt, also ohne (schwerwiegende) Last auf den Hinterachsen.
Hältst Du das für eine wahrscheinliche Ursache des Problems? Und: Könnte es sein, dass die hinteren Bremsen, trotz Laufleistung und Alter, noch in Ordnung sind? Man liest ja viel in Sachen "Verglasung der Bremsbacken"...Und woran könnte man das ggf. erkennen?
Vielen Dank schon mal für Deine bisherige Antwort, und noch eine gute Nacht.

Herr Fred



Moin Fred

Zitat:

Budget sprengen hieß in dem Fall, dass ich den Lupo dann schweren Herzens losschlagen müsste.


Ein Satz vormontierter Bremsbeläge inkl. zweier neuer Radbremszylinder kosten 50€. Zerlegt kann man noch ein paar Euros sparen, man muss dann aber die Federn einhängen können. Dazu kommen noch für ein paar Euros zwei neue Nabenmuttern und, falls die Zylinder getauscht werden müssen, Bremsflüssigkeit. Die Zylinder siffen gerne mal nach der Zeit. Die Trommeln selbst muss man ggf. nachmessen, ob sie noch dick genug sind, sonst kommen nochmal ca. 50€ dazu. Also 100€ für zwei Jahre TÜV sind zu viel?
Fehlt noch ein Bekannter mit handwerklichem Geschick der einem hilft oder es ganz macht.

Gruß Thomas


Hallo,

ich sehe das genau so. Da hilft nur eins, abbauen, nachsehen und eventl. tauschen. Das Beste wäre bei diesem Alter, direkt die Teile tauschen.

Der Bremskraftregler, besser Bremsdruckregler, hängt durch Rost schon mal, oder die Feder ist ab gerostet. Hier hilft auch nur eine Kontrolle mit Funktionskontrolle.

Bei Fehlern oder Wartungsarbeiten an der Bremsanlage gibt es nur eins, wenn man selber nicht die Erfahrung und das Werkzeug hat, ab in die Werkstatt.

Übrigens, der Bremsdruckregler verteilt den Bremsdruck diagonal zwischen den Vorder- und Hinterrädern und verringert den Bremsdruck auf die Hinterräder bei heftiger Abbremsung des Fahrzeuges. Er verhindert somit das Blockieren der Hinterräder.

Ob der Bremsdruckregler richtig arbeitet, kann nur die Werkstatt durch Druckmessungen mittels Druckmanometer beurteilen. Besser ist, die Einbaulage des Bremsdruckreglers eindeutig markieren und einen neuen Bremsdruckregler einbauen. Leitungen wieder richtig anschließen und die ganze Bremsanlage ordnungsgemäß entlüften.

Wenn auch Bremsleitungen und Bremsschläuche nicht mehr zweifelsfrei als i. O. beurteilt werden können, sind diese ebenfalls zu wechseln. Da ist der Prüfingenieur kompromisslos.

Wie Du lesen kannst, entscheidet die Bremsanlage im PKW über Deine und anderer Verkehrsteilnehmer Sicherheit. Eine regelmäßige Kontrolle der Bremsanlage ist die beste Lebensversicherung im PKW.

Jürgen M.


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