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Lupo 3L - Standgas und Startprobleme

Jakob Schulze
  • Themenstarter
Jakob Schulze's

Hallo alle miteinander und schonmal Danke im Vorraus.

Ich habe einen Lupo 3L
- Baujahr 2005 (also einen der letzten)
- 360.000 km (hauptsächlich Langstrecke)
- 1.2l TDI (da gibt es ja nur einen)

Außerdem habe ich noch einen zweiten Lupo 3L, sodass man Anteile quertauschen könnte wenn nötig.

Mein Problem:
Anfang December fing er an rumzuzicken.
1. Ab und zu brauchte er ca. 20sekunden drehen bis er ansprang
- Wenn er erstmal warm war lief er ohne Probleme (160 auf der Bahn kein Problem)
2. wenn er noch kalt war, ging er ab und zu im Standgas (beim gleiten) einfach aus. Und brauchte dann wieder 20Sekunden bis er ansprang.
3. einmal hat die Öl Lampe beim ausgehen aufgeläuchtet, aber danach nie wieder
4. zum Schluss konnte er das Standgas garnicht mehr halten und ist nach wenigen Metern ausgegangen.
5. Ich hab ihn mal angemacht (20s rödeln), hab ich in N geschaltet und ihn 10min laufen lassen, damit er etwas warm wird(ohne Probleme). Weiterhin in N auf 3000 gebracht und vom Gas gegangen, danach konnte er das standgas nicht mehr halten und ging wieder aus.
5. Jetzt springt er garnicht mehr an. (-7grad draußen)

- Gefühlt ist es so, dass er bei Kälte schlechter an ging.
Es wurde kälter, die Probleme tauchten auf, ich gucke was es sein könnte und die Probleme waren wieder weg (aber es war auch wieder 5grad wärmer draußen)
- Außerdem fiept die Drosselklappe recht laut (aber das macht sie schon ne weile)

Was hab ich gemacht:
- Fehlerspeicher ausgelesen: er ist leer
- Hauptsächlich viel gelesen, aber ich bin mir Unsicher über die beste Herangehensweise.
- Die fiepende Drosselklappe war mir nicht so ganz geheuer. Sie war recht dreckig (aber hab ich schon schlimmer gesehen). Habe die Drosselklappe und das AGR saubergemacht. Bei der neuen Grundeinstellung (Code 060/089/001) hab ich die Meldung bekommen, dass die Option nicht möglich ist.
Also hab ich nen Bauern reset gemacht (Batterie ne Nacht ab und dann wieder ran, etc)
Keine wirkliche Veränderung

Ideen:
- Glühkerzen, glaub ich nicht:
Ich bin das Auto zwischendurch mal 5km gefahren und dann ist er erst (im standgas) ausgegangen und brauchte 20s zum wieder anspringen, da sollte das vorglühen rum sein oder?
- zu geringe Kompression, glaub ich auch nicht:
Er hat zwar viel runter, aber Zwischendurch hab ich im Stand was probiert und ihn aus gemacht und am nächsten Tag sprang er trotz Kälte SOFORT an.
- sommerdiesel
Eigentlich hab ich im Dez. Getankt :/
-pumpedüse Elemente hin (wäre so ekelig wie Kompression )
- Kraftstofffilter (alt oder Wasser):
Ich weiß nicht wann das letzte mal der KSF gemacht wurde (heißt es ist zu lange her )
- im Tank ist ja auch noch ein filter oder?



Da es sowieso nötig wäre, liebäugle ich damit, erstmal den KSF neu zu machen.
Allerdings hat nen Schrauber den ich kenne gemeint, dass man das machen kann, aber mein Problem nichts damit zu tun hat. :/

Sonst noch jemand Ideen, eine Erleuchtung?



Hallo,

das ist ja ein ganzer Sack voll Informationen.
Dazu ein paar Stichworte:
- Motorkennbuchstabe fehlt noch ... wahrscheinl. AYZ
- KSF würde ich bei der km-Leistung trotzdem auch mal erneuern.
- bei temperaturabhängigen Problemen kämen da die entsprechenden Geber/Sensoren als Fehlerquelle in Frage.
Kühlmitteltemperaturgeber -G62-, Anzeige in MWB 007 Feld 4
(für mich der erste Verdächtige)
Kraftstofftemperaturgeber -G81-, Anzeige in MWB 007 Feld 1
Saugrohrtemperaturgeber -G72-, Anzeige in MWB 007 Feld 3
bei unplausiblen Werten Anschlüsse prüfen (Oxydation)
- die "Drosselklappe" heißt eigentlich Saugrohrklappe und ist beim AYZ "motorisiert" -V157-
ein Anlernen über Grundeinstellung mit MWB 060, 098 oder 001 gibt es dabei nicht.
- das AGR-Ventil bzw. die Abgasrückführfunktion wird ggf. über Grundeinstellung mit MWB 003 im Leerlauf geprüft.
-Glühkerzen prüfen: per Diodenprüflampe zwischen Batteriepluspol und Glühkerzenanschlusskontakt -Stecker vorher abziehen- (Diode muss leuchten)

MfG


Jakob Schulze
  • Themenstarter
Jakob Schulze's

Ja AYZ ist richtig danke!
Ich habe versucht die Fehlerbeschreibung so ausführlich und übersichtlich wie möglich zu machen.

Danke schonmal für die vielen Hilfreichen "Stichworte"!

Ich habe das Messfeld 007 mal ausgelesen, die zeigen alle zwischen -9 und -10 Grad an, also passt das.
Ich habe dann mal probiert den kleinen anzulassen. Er drehte und zündete kurz (sonst orgelt er immer 20s ohne zu zünden), aber kam nicht über 500 Umdrehungen. Nach drei Versuchen wollte die Batterie nicht mehr.
Die Batterie ist extra für den 3L von verta und 6monate alt, musste aber in der letzten Zeit durch viel durch und dann jetzt die Kälte :/. Sie hängt jetzt am ladegerät.

Ich probiere es heute Abend nochmal.
Vielleicht hat eines der Sensoren nen Wackler und vorhin lag es nur an der Batterie!?

Noch kurz zwei Fragen:
1. AGR prüfen, was müsste der mir da sagen?
2. diodenprüflampe gab ich leider nicht. Mit nem Multimeter geht es nicht?



Zitat:

Noch kurz zwei Fragen:
1. AGR prüfen, was müsste der mir da sagen?
2. diodenprüflampe gab ich leider nicht. Mit nem Multimeter geht es nicht?


zu 1. Prozedurbeschreibung wäre etwas länger, AGR ist aber wohl im Moment nicht relevant

zu 2. Mit der Widerstandsmessfunktion (Bereich 0 -10 Ohm) eines Multimeters geht's auch.

Eine Spitze auf Motormasse, die andere auf den Anschlusskontakt der Glühkerze (Zuleitung vom Steuergerat vorher abziehen). Bei kleinem Wert (0,8 - 1 Ohm = OK)

zu den Temp.werten:
die sollten natürlich möglichst während der gesamten Warmlaufphase beobachtet werden.
Wenn z.B. der Kühlmitteltemperaturgeber nicht "hoch kommt", wird das Gemisch irgendwann zu Fett im Verhältnis zur gestiegenen Temperatur.

Außerdem ist bei Kälte natürlich jedes 10tel Volt wichtig. Daher alle Kabelverbindungen auf optimalen Kontakt prüfen. Auch das dicke lange Kabel von der Batterie im Kofferraum bis nach vorne in den Motorraum, wo ja eine kleine "Verteilerstation" sitzt.
Übrigens im Bereich des Batteriepluspols befindet sich eine "Batterieabtrennung" (kleine Sprengladung) am Kabel, die bei Airbagauslösung mit gezündet wird und die Zuleitung zum Anlasser unterbricht, um weitere Kurzschlüsse zu vermeiden. Also Vorsicht beim Aus- u. Einbau der Batterie und unbedingt zuerst die Minuspolklemme abschrauben.


Jakob Schulze
  • Themenstarter
Jakob Schulze's

Die geladene Batterie hat den kleinen 3 Zylinder richtig zum schütteln gebracht.
Er lief sehr unrund an und zündete wohl nicht auf allen Zylindern (!?) und brauchte bei der Kälte ne Weile bis er ansprang, lief dann aber im Standgas (N) ohne Probleme.
- Kühlmitteltemperaturgeber stieg von -8 relative schnell an bis er bei ca 30 Grad war.
- Kraftstofftemperaturgeber stieg von -8 bis auf 18 grad
- Saugrohrtemperaturgeber stieg von -8 bis auf 5 grad
Soweit alles plausible.
- Drehzahl war nach dem Anlassen bei 960 und regelte sich nach und nach auf 840 runter, fing an etwas zu schwanken und lief etwas unrunder, aber lief.

Ich habe dann angefangen ein wenig mit dem Gas zu spielen (1500-2500) und als ich vom Gas ging konnte er das Standgas nicht mehr halten und ging aus. Anlassen dauerte danach wieder ewig!
Wenn ich den Motor allerdings gewollt ausschalte (stop/Zündung aus), dann sprang er danach sofort an!

Ich wollte als nächstes die Glühkerzen prüfen, aber dass er schlecht anspringt nach dem abwürgen, aber gut nach dem gewollten ausschalten, spricht ja eher dafür das es was anderes ist oder? :/


Beim 3L muss man auch immer an die anderen Steuergeräte denken, deren Informationen per CAN-Bus mit dem Motorsteuergerät ausgetauscht werden.
Auch Fehler im Getriebe- oder ABS-Steuergerät können Side-Effects auslösen.
Hast Du nur den Fehlerspeicher vom Motorsteuergerät ausgelesen oder auch mal einen Autoscan über alle STG gemacht ?


Jakob Schulze
  • Themenstarter
Jakob Schulze's

Ich habe bisher nur Manuel die fehler der standard STGs ausgelesen (getriebe, motor, diebstahlsicherun(Oder wie das heißt), etc.) da der autos can bei mir so Lange rödelt und die waren alle leer. (Besonders das Getriebe zickt ja bei. 3L gerne mal rum)

Weißt du zufällig spontan wo ich bei dem 3L die Glühkerzen finde :/ (vorne/hinten)? Im "so wird's gemacht" ist das Bescheiden abgebildet.


Zitat:

Weißt du zufällig spontan wo ich bei dem 3L die Glühkerzen finde :/ (vorne/hinten)? Im "so wird's gemacht" ist das Bescheiden abgebildet.


Ja das stimmt, weil man den Ölmessstab nicht mit abgebildet hat. Dann wäre es deutlicher, weil man sich an dem orientieren kann.
Hier aber nun ein Foto dazu:


Glühkerzen.jpg
Glühkerzen.jpg

Wurden die Ventile der Pumpedüseelemente (PDE) und deren Leitungen zum Steuergerät inzwischen schon mal überprüft?
Es könnte evtl. auch an den Dichtringen an den PDE liegen.
Wenn die nicht mehr gut abdichten, kann Luft in die Dieselleitung kommen.
Bei der Laufleistung haben die PDE bestimmt schon etwas Spiel im Zylinderkopf,
bzw. haben sich schon eingearbeitet und die Dichtungen sind ggf. hin.
Man kann die PDE ziehen und neue Dichtungen einbauen, was zu einem Großteil Abhilfe bringen könnte.
Wenn sich die PDE aber zu sehr in den Kopf gearbeitet haben und sich dort einen Grat gebildet hat, kann es auch passieren, dass dort die neuen Dichtungen beim Einsetzen wieder beschädigt werden.

Zum besseren Verständnis lies dir mal den Beitrag zur PDE auf der folgenden Seite durch.

[Dieser Link ist nur für Mitglieder sichtbar



  • Zitat daraus:

    Dichtheitsprüfung Unit Injektoren
    Durch die hohe mechanische Beanspruchung der Unit Injektoren können sich Abnutzungen im Bereich der Aufnahmebohrung im Zylinderkopf bilden und Undichtigkeiten verursachen. Austretender Kraftstoff kann durch Vermischung mit Motoröl zu Fehlfunktionen der Motorsteuerung oder zu Motorschäden durch Ölverdünnung führen.

    Prüfvoraussetzungen
    Motor betriebswarm, sämtliche elektrischen Verbraucher sind ausgeschaltet. Manometer an der Tandempumpe anschließen. Motor starten. Motordrehzahl ca. 4000 1/min. Sollwert 750 kPa (7,5 bar). Wird der Sollwert nicht erreicht, Kraftstoffrücklaufleitung zwischen der der Tandempumpe und dem Kraftstofffilter mit einer Schlauchklemme verschließen. Druckanzeige < 750 kPA Tandempumpe defekt. Druckanzeige > 750 kPa Dichtringe des Unit Injektors defekt.

    Niederdruckprüfung Pumpe Düse
    Eine Messung des Kraftstoffdruckes kann nur am Prüfanschluss der Kraftstoffpumpe erfolgen. Bei falschem Druck können folgende Fehlersymptome auftreten: Motor startet schlecht, Motor startet nicht (Starter dreht), Motor stellt selbsttätig ab. Verminderte Leistung in allen Bereichen (Notlauf), Fehlereinträge



  • Jakob Schulze
    • Themenstarter
    Jakob Schulze's

    Herzlichen Dank!
    Die Stelle hatte ich auch vermutet, aber "so wird's gemacht" schreibt irgendwas von "Stecker abschrauben"

    Wie auch immer:
    Glühkerzen haben alle um die 4ohm. Und die Stecker 11,95 V gegen Masse wärend des vorglühen.

    PDE wurde noch nicht geprüft. Gucke ich mir mal an!

    Das sporadische "er springt sofort an" und "er springt beschissen an" fand ich komisch und hab nochmal was probiert.
    Habe den Lupo gestartet (15sekunden drehen) und so 2min im Leerlauf laufen lassen.
    - Wenn ich den Motor normal aus mache springt er immer sofort normal an ohne zu mucken.
    - Wenn ich ihn ein wenig drehen lasse, säuft er danach im standgas ab und braucht wieder 15sekunden bis er an ist. :/


    Zitat:

    Glühkerzen haben alle um die 4ohm.


    Die würde ich auf jeden Fall tauschen, unabhängig vom Problem des schlechten Anspringens.
    Selbst wenn dein Multimeter eine Toleranz von etwa 5 bis 10 % auf den zum Messbereich gehörenden Skalen-Endwert hat, sind 4 Ohm zu viel.
    4 Ohm bedeutet bei 12 Volt nur 36 Watt bzw. 3 Ampere.
    Eine neue Glühkerze hat 16 Ampere = 192 Watt.


    Zitat:

    Im "so wird's gemacht" ist das Bescheiden abgebildet.


    Die Abbildung auf Seite 227 ist übrigens nicht vom 3L sondern vom 1.7 SDI, der ja keine PDE sondern normale Einspritzdüsen mit zentraler Einspritzpumpe hat.
    (Hätte man wegen der sichtbaren Kraftstoffleitungen auch gleich drauf kommen können )


    Jakob Schulze
    • Themenstarter
    Jakob Schulze's

    PDE:
    So ich habe mir zunächst mal den MWB 13 angeguckt. Die Werte sind alle so bei +-0,5 im standgas, wobei sie wenn ich Gas gebe stark anfangen zu schwanken (bis 2).
    So wie ich es verstehe wäre nen Wert von 2,99 ein indiez für ein Problem mit dem PDE.
    Zunächst Messe ich nochmal den Kabelstrang zu den PDE durch und wenn da alles iO ist, dann bräuchte ich nen Manometer um die dichtigkeit der tandempumpe/PDE zu überprüfen, sehe ich das richtig oder gibt es noch eine Idee?

    Darüber hinaus ist mir noch eingefallen, dass der Wagen schonmal wegen einem defekten Turbo in der Werkstatt war. Wie sich später (nachdem ich den Turbo gewechselt hab) herausgestellt hat, war der kat verstopft. :/
    Vielleicht hat der Verstopfte kat seine Ursache in undichten PDE? Ich hab es auf das viele niedertourige fahren geschoben.

    Auf jeden Fall nochmal Herzlichen Dank für die Ratschläge, ich schätze es sehr!


    Woher hast Du die Werte von MWB 13 ?
    Ich hätte den RLF "Direkteinspritz- und Vorglühanlage mit PDE" mit vielen Messwerten etc. , könnte ich dir mailen. Darin steht zum Block 13 für den AYZ als Sollwert bei Leerlauf u. mind. 80°C Temp. was von -1,9...+1,9 mg/H

    Ansonsten könntest Du mal die auf den Fotos abgebildete "Schlauchkonstruktion" am Dieselfilter ausprobieren und damit testweise das Temperatur-Rückschlagventil im Dieselfilter tot legen und sehen, ob das Problem mit der evtl. zum Zylinderkopf hin undichten PDE damit temporär verschwindet.
    Wegen der undichten PDE werden Abgase teilweise in die Dieselrücklaufleitung gedrückt. Diese sammeln sich im Dieselfilter bis kein Diesel mehr drin ist und der Motor abstirbt und auch nicht mehr so schnell anspringt.
    Dieses Problem besteht nur auf den ersten Kilometern, bis der Diesel (mit den Abgasen) in der Rücklaufleitung 60°C erreicht, dann schaltet ein Temperatur-Rückschlagventil, welches in der Rücklaufleitung im Dieselfilter sitzt, auf Durchgang und der Diesel wird dann direkt über die Rücklaufleitung zum Tank geleitet.
    Mit der Ringleitung und direktem Verbinden der Rücklaufleitungen mit einem Rohrverbindungsstück kann man erreichen, dass kein Abgas mehr in den Filter gelangt und der Motor sollte weiterlaufen. Wobei dies das eigentliche Problem natürlich nicht behebt, aber abdichten kann man später immer noch.


    Dieselfilter_3L(2).j
    Dieselfilter_3L(2).j
    Dieselfilter_3L(1).J
    Dieselfilter_3L(1).J
    Dieselfilter_3L(3).J
    Dieselfilter_3L(3).J

    Jakob Schulze
    • Themenstarter
    Jakob Schulze's

    Ja super danke, der kleine läuft wieder!
    So macht das auch alles Sinn!

    Außerdem hab ich bei Bosch in Hannover erfahren, dass sie für 30€ ein PDE überprüfen/reinigen und für 10€ extra neu abdichten.

    An dem RLF "Direkteinspritz- und Vorglühanlage mit PDE" wäre ich sehr interessiert ( vorname@schulzecity.de )


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