Hallo,
da ich morgen meine Bremscheiben sowie Bremsbeläge wecheln werde, wechsel ich auch die Bremsflüssigkeit. Gibt es beim Bremsflüssigkeitswechsel irgendetwas zu beachten außer das hinterher entlüftet werden muss? Und wieviel benötige ich hierzu? 1l hab ich.
Die menge der Bremsflüssigkeit hat sich schon erledigt. Baruch ungefähr 500ml. So hab ich noch Spiel zwecks lüften.
Gruß
Tim
Kommt drauf an, wie lange die Flüssigkeit schon drin ist. Wenn Du das 2-Jahres Intervall einhältst, reichen 500 ml für vorne locker. Aber hinten solltest Du das ev. auch gleich mitmachen.
Wenn Du die Flüssigkeit 4 Jahre oder länger drin hast, würde ich komplett tauschen (= 2 Liter beim Lupo, ca. 450-500 ml pro Rad), denn dann ist in der Regel auch die Flüssigkeit im Vorratsbehälter und den Leitungen schon hin. Auch wenn Dir egal ist, ob sie beim Bremsen etwas kocht, da Du der Meinung bist, daß Du eh nicht bremst oder nur Stadt fährst, ist ein Wechsel nach 4-5 Jahren sinnvoll, da der Wassergehalt in der Bremsflüssigkeit an den Bremskolben zu Korossion führt, was wiederum zu vorzeitigem Verschleiß führt und die Dichtungen killt. Hinten kann man sagen, daß es ev. egal ist, da die Bremszylinder nicht die Welt kosten. Vorne ist es aber schon ärgerlicher, wenn möglicherweise ärgerlicher, wenn die Dichtungen des Bremssattels durchgeschliffen sind und er leckt. Das ist auch nicht immer so auf die Schnelle reparabel. Weniger Arbeit ist es jedenfalls, alle 4-5 Jahre mal komplett neue Flüssigkeit reinzujagen.
Noch zu beachten:
Bei Fahrzeugen mit ABS nie den Flüssigkeitsbehäkter leerlaufenlassen. Denn die Hydraulikeinheit des ABS kriegst Du ohne Überdruck nicht mehr entlüftet.
Beim Pumpen nie das Bremspedal ganz durchtreten, da zum hinteren Bereich, der sonst nicht verwendet wird im Geberzylinder (also der am Pedal) nen Grad sein wird, da der Zylinder dort nicht verschlissen ist. Daran kann man schnell die Dichtungen des Kolbens killen und darf dann nen neuen Pedalzylinder verbauen.
Bei Fahrzeugen mit hydraulischer Kupplung (z.B. TDI) diese nicht vegessen (aber nicht soo wichtig). Da reichen 100-200 ml neue Suppe. Pumpen kannste das Kupplungspedal natürlich komplett, da es sonst ja auch ganz durchgetreten wird.
Es kann theoretisch passieren, daß auch die Kupplung nicht mehr ohne Überdruck zu entlüften ist (z.B. mit abgeschnittenem Fahrradschlauch auf dem Ausgleichsbehälter), aber das ist mir in der Praxis noch nie passiert.
Beim Arbeiten mit Überdruck nicht zu spendabel mit dem Druck umgehen udn bei 1-1,5 Bar bleiben. Mit zu viel Druck kann man auch Schaden im System anrichten. Am besten für den Fall schnell in ne Werkstatt vorsichtig fahren.
Zu den Entlüftungsnippeln:
Nen paar Stunden VORHER mit Rostlöser einsprühen. Zum Öffnen nen guten Mailschlüssel benutzen. Man dreht die Teile sehr leicht ab. Wenn man nicht sicher ist, lieber Rad abnehmen und mit ner guten Nuß lösen.
Das von Dir aufgesteckte Schlauchende von den Nippeln muß unter dem Bremsflüssigkeitsspiegel im Auffangbehälter liegen, wenn Du wieder zudrehst. Sonst haste gleich wieder Luft drin. Beim Pumpen läuft nämlich auch immer wieder nen bissl rückwärts.
Ist ansonsten einfacher als es sich anhört und schnell gemacht.
Gruß
Olaf
Hallo,
danke für die hinweise hat alles reibungslos geklappt.
Gruß
Tim
