Moin liebes Lupo-Forum,
ich fahre einen 1.0l MPI (MKB ANV)
und ich habe folgendes Problem mit meinem Lupo, sehr oft wenn man starten will (egal ob warmer oder kalter Motor) dreht der Anlasser leer durch und spurt nicht ein (surrt nur sehr laut).
Es ist nun schon der 3. Anlasser drin (kam durch zufall so hin das ich die liegen hatte) bei allen 3 das selbe Problem, sind zwar alle gebraucht aber etwas unwahrscheinlich das alle kaputt sind mit dem selben Problem?!
Im Schraubstock funktionieren alle 3 wunderbar und auch trotz schmieren und fetten funktionieren sie nicht im Fahrzeug.
Zahnkranz ist in Ordnung, da vor ca 200km die Kupplung erneuert wurde.
Nun habe ich den Zündschalter in der Verdacht, kann der das sein das der den manchmal nicht richtig mit umdreht auf Kl. 50, das es nur zum drehen des Anlassers reicht aber nicht zum ausspuren?
Weil ich habe oft gelesen, wenn der das ist, dreht sich gar nix, aber bei mir ist das ja das er jedes mal anspringt, aber manchmal erst nach dem 5x (manchmal springt er auch sofort an, was aber sehr selten ist)
An sich ist es zwar nervig aber da er immer anspringt gehts, allerdings möchte ich den Lupo nun verkaufen und da sollte er schon komplett funktionstüchtig sein.
Ich hoffe ihr könnt mir helfen.
Gruß Tobi
Niemand eine Idee?
Wenn dieses Phänomen schon bei drei Anlasser vorliegt , habe ich eine Frage: War das auch so bereits vor dem Wechseln der Kupplung ?
Als erstes würde der Magnetschalter infrage kommen. Sind es überholte Anlasser gewesen ? Wenn ja, kann es an oxydierte Kabelverbindungen. Bei der Batterie anfangen die Kontakte zu kontrollieren bis hin zu den Kontakten im Magnetschalter. Das wäre der Stromweg.
Eine andere Fehlerquelle wäre das Zündschloss mit der Verkabelung bis hin zum Magnetschalter.
Der Magnetschalter hat zwei Aufgaben:
1.) Das Anlasserritzel in den Zahnkranz der Schwungscheibe ein zu schieben,
2.) Wenn das geschehen ist, sind auch die beiden Kontaktplatten kraftschlüssig und der Strom kann fliessen und den Anlasser drehen
Wenn der Magnetschalter das Anlasserritzel nicht ganz einschieben kann und die Kontaktplatten sind kraftschlüssig dann läuft der Anlasser "leer ".
Hier liegt, aufgrund Deiner Beschreibung, 3 mal Anlasser gewechselt, die Vermutung nahe, dass der Zahnkranz der Schwungscheibe nicht in Ordnung ist. Die Schwungscheibe ist doch richtig eingebaut ? Der Anlasser liegt auch plan am Gehäuse an. Alle Schrauben mit den erforderlichen Drehmomenten angezogen und die Kupplung "rupft" auch nicht beim Anfahren ?
Gruß Hans
Das Problem war auch vor dem Kupplungswechsel da.
Und nein es waren 3 gebrauchte Anlasser, aber ist es nicht unwahrscheinlich das alle die selben symptome haben?
Das Schwungrad sollte in ordnung sein, da auch ein anderes rein gekommen ist mit der Kupplung, zwar auch eine gebrauchte aber um das Problem auszuschließen, aber auch da ist das selbe Problem da.
Und der Magnetschalter sitzt doch auf den Anlasser? Das ist ja auch jedes mal ein "neuer".
Der Anlasser ist auch richtig eingebaut und die Kupplung rupft auch nicht.
Was ich auch festgestellt habe, ich habe einmal einen selber gebauten Klappschlüssel, mit dem kommt das Phänomen fast immer vor, mit dem originalen Schlüssel eher selten.
Ist nicht hinten im Zündschloss so nen kleines Plastischding was sich mit dreht? Und das der Schlüssel das irgendwie manchmal nicht schafft das Ding soweit umzudrehen das er einspuren kann, sondern nur dreht?
Der Zündstartschalter schließt doch nur die Kontakte oder?
Gruß Tobi
Hallo Tobi,
ich denke auch, dass alle drei Anlasser nicht den gleichen Fehler haben können.
Wenn ich das richtig verstanden habe, dreht der Anlasser und ist aber nicht eingespurt. ?
Wenn der Anlasser nicht einspurt und nicht dreht, könnte es nur elektrisch bedingt sein. Den Magnetschalter schliesst Du aus. Es könnte natürlich sein, dass das Zundschloss einen Defekt hat.
Ob das Zündschloss bzw. das Relais für den Anlasser, sofern der ANV-Motor ein solches hat, defekt sind, kann man etwas aufwändiger prüfen. Ohne etwas auszubauen.
Ich beschreibe mal kurz, so wie ich es machen würde:
1.) Wagen vorne sicher aufbocken. Handbremse fest anziehen,
2.) Zündschlüssel abziehen,
3.) Ganghebel auf Leerlaufstellung, wichtig
4.) ein etwa 30 cm langes Drahtstück, 4-6 qmm bereitlegen.
5.) unter den Vorderwagen legen, sodass der Anlasser voll im Blickfeld ist,
6.) nun die Klemme 30, das ist das dicke Kabel, meist rot oder schwarz, welches von der Batterie kommt mit der Klemme 50, Kabel kommt in der Regel vom Relais für Anlasser, meist ein dünnes, rot/schwarzes Kabel, durch antippen der beiden Kabelschuhe am Anlasser bzw. Magnetschalter verbinden.
Dicke Kabel mit dem dünnen Kabel heisst es zu verbinden.
Vorsicht, damit Du nicht mit dem dicken Kabel irrtümlich Masse berührtst. Knallt ganz schön.
Verbunden wird der Magnetschalter mit Dauerplus unter Umgehung des Zündanlass-Schalters und des möglichen Relais. Das heisst, spurt nun der Anlasser ein und dreht den Motor durch ist es schon mal gut. Der Motor kann ja nicht anspringen, weil die Zündung nicht eingeschaltet ist. Wenn Du dies mehrere Mal machst und es liegt immer das gleiche Ergebnis vor, dürfte der Anlasser mit Magnetschalter in Ordnung sein.
Der Fehler wäre dann im Weg vom Zündanlass-Schalter über das Relais und der dazugehörigen Verdrahtung zu suchen.
Falls der Anlasser nicht immer einspurt, so könnte es am Magnetschalter bzw. Anlasser liegen. Plusleitung Klemme 30 mal prüfen.
Wenn möglich, das Kraftstoffpumpen-Relais für die Dauer des Testes entfernen. Hierdurch wird vermieden, dass Kraftstoff in den Einlassbereich des Motors gepumpt wird. Wäre nicht gut für den Katalysator.
Berichte mal über das Ergebnis.
Gruß Hans
PS. Wenn sich jedes mal bei einem Startvorgang etwas tut, dürfte der Zündanlass-Schalter in Ordung sein. Oder gibt es Anlassvorgänge, wo Du den Schlüssel rum drehst und nix passiert ?
Was ich nicht so ganz verstehe ist, der Anlasser dreht, bekommt also elektrische Energie und ist nicht eingespurt. Oder blockiert der Anlasser am Zahnkranz und brummt oder macht nur diverse Geräusche, die Du als Anlasserdrehen interpretierst ? Du bist sicher, dass er dann dreht und nur nicht den Motor mit dreht ?
Vom Grundsatz her kann der Anlasser nur drehen, wenn er nahezu voll eingespurt ist. Der Magnetschalter schiebt das Anlasserritzel nach vorne und dann erst werden die Kontakte geschlossen damit der Anlasser dreht. Wenn es anders wäre, würde der laufende Anlasser kaum einspuren können ..... es würde ein lautes Geräusch entstehen wenn das Anlasser-Ritzel am Zahnkranz des Schwungrades "eiern" würde.
Eine Kontrolle des Kabels von der Batterie zum Anlasser würde ich vornehmen...alle Schraubverbindungen prüfen. Mangelnder Kontakt, Oxydation an den Verbindungsstellen.
Gutes Gelingen
Zitat:
Vom Grundsatz her kann der Anlasser nur drehen, wenn er nahezu voll eingespurt ist. Der Magnetschalter schiebt das Anlasserritzel nach vorne und dann erst werden die Kontakte geschlossen damit der Anlasser dreht. Wenn es anders wäre, würde der laufende Anlasser kaum einspuren können .....
Hallo polo x,
vielen Dank für den Hinweis. Ich wollte dem Threadersteller erst mal den elektrischen Weg aufzeigen, da er mehrfach danach fragte, ob da etwas sein könnte. Um dies auszuschliessen zu können bedarf es der von mir beschriebenen Überprüfung.
Immer wissend, dass etwas defekt ist, aber warum ist es defekt, das ist die Frage. Ich persönlich rate immer, zuerst das zu tun, was einfach zu prüfen ist und was vorerst kein Geld kostet. Und dann nähern wir uns schon einem Ergebnis.
Das die Führungsbuchse verschliessen sein könnte ist möglich. Bei welcher Laufleistung des Motors setzt dieser Verschleiß Grenzen 200.000 Km und aufwärts oder mehr ? Mein Audi 200 Turbo, Allrad usw. hat bei 600.000 Km diesbezüglich noch keinen Verschleiß der Führungsbuchse beim ersten Tausch des Anlasser bei 486.000 Km aufgewiesen ...... sicher eine andere Qualität als beim Lupo
Die gestellten Fragen sollten schon beantwortet werden und dann sehen wir weiter. Wenn dem Threadersteller bei 3 maligen Tausch des Anlassers dies nicht aufgefallen ist, ( Kupplung gewechselt hat er auch, demzufolge ist er etwas technisch vorbelastet und nicht unbegabt ), gehe ich mal davon aus, dass dort keine Auffälligkeiten zu sehen waren.
Ich denke, dass der Zahnkranz der Schwungscheibe auch etwas verschlissen sein könnte.
Wenn der Fehler nicht im Bereich Anlasser/Magnetschalter und Elektrik dazu nicht zu finden ist, wird dem Threadersteller sicher nicht die 4. Demontage des Anlassers erspart bleiben. Die Führungsbuchse, neu, kostet keine 2 EUR und ist schnell gewechselt ...... wenn nicht der Sitz der Führungsbuchse ausgeschlagen ist.
So, nun das Bild. So sieht es aus, wenn alles ok ist. Das Bild stammt von quali aus dem Forum MOTORTALK.
Gruß Hans
@ polo x , könntest Du dem Threadersteller einen Tipp geben wie er die Führungsbuchse alt, wenn sie nun die Ursache ist, schnell entfernen kann.
Denke, er hat keine VW-Werkstattausrüstung
na klar weiss ich da was, das originalwerkzeug passt auch nicht immer und bei jedem vw die buchse besteht zum glück aus gesintertem material, die lässt sich im eingebautem zustand mit fingerspitzengefühl, nem scharfen schraubendreher und nem hammer zerlegen und so entfernen.
mit der absoluten laufleistung hat der fehler aber eher wenig zu tun, eher wie oft der anlasser benutzt wurde und wie gut die buchse geschmiert wird.
um ein erneutes ausbauen kommt man in diesem fall aber nicht umzu, schon allein um den verschleisszustand der buchse begutachten zu können. ich hatte schon mehrere polo 86c/2f mit völlig zerstörten buchsen und teilweise ausgearbeitetem alu des getriebes, das einkleben einer neuen buchse ist da schon komplizierter und nix für grobmotoriker!
aber gehen wir erstmal von einem wenig verschleiss aus, der durch die erneuerung der buchse zu beheben wäre. bei der neuen buchse ist es wichtig das die nicht aus der packung trocken ins getriebe gepresst wird! die müssen vorher zum "schwitzen" gebracht werden, also mit öl durchtränkt werden. ist aber recht einfach, auf den daumen stellen, mit öl füllen und dann mit dem finger draufpressen bis durch die aussenwände das öl austritt - eben "schwitzen"
dann die welle des anlasser vorne mit fett bestreichen und so einbauen - so hält das länger als das auto
das ritzel selber zu prüfen ist leider von laien nicht machbar, sowohl ein zu leichtes drehen im freilauf als auch ein zu hoher widerstand beim drehen deuten auf einen fehler hin. das kommt in etwa 80-100 mal öfter als ein wirklich defekter magnetschalter vor!
leider ein wenig konfus geschrieben, ich hoffe es ist trotzdem klar was ich meine, ansonsten bei fragen: fragen
Hallo Michael,
vielen Dank für die Ausführungen. Hoffentlich schaut der Threadersteller nochmal rein.
So, nun baue ich am Lupo die Winterräder noch ab und montiere die Sommerräder.
Gruß Hans