Hallo allerseits!
Wegen Problemen mit dem Standgas (2000 U/min) habe ich die Drosselklappe mechanisch in Grundstellung fixiert, was auch wirksam ist.
Da laut VW Werkstatt die DK defekt ist (?) und der Austausch 500 Euro (!) kosten soll, habe ich (kurzfristig?) zu diesem drastischen Mittel gegriffen.
Ich möchte nun wissen, worauf sich das alles auswirkt und welche Schäden entstehen können. Wahrzunehmen ist erstmal ja nur, dass ich zum Anlassen und frühen Warmlaufen das Gas halten muss, damit er nicht ausgeht.
Ist ein Lupo 1.0 ALL Bj. 1998, mit Seilzug selbstredend.
Die Geschichte um dieses Problem herum ist natürlich eine längere und Fragen habe ich noch viele andere...
Danke schonmal im Voraus
Hallo,
ist der Fehlerspeicher mal ausgelesen worden. Wenn dies eine mechanisch wirkende Drosselklappe ist ( Seilzug ) , was soll denn nach VW daran defekt sein ? Alle Drehzahlen des Motors werden von der Kraftstoff-Zuführung, Verbrennungsluft-Zuführung und vom Zündmechanismus, in Verbindung mit den verschiedensten Gebern, Fühlern und Sensoren und dem Motor-Steuergerät beeinflusst.
Und wodurch ist nach VW die Leerlauf-Drehzahl auf 2000 U/min angestiegen. Da müssten sich die Jungs aber etwas mehr erklären.
Jürgen M.
Hallo Jürgen!
Kurz vorweg, ich glaube auch nicht, das die DK Ursache des eigentlichen Problems ist. Zur Ursachenforschung werde ich in daher Kürze noch ein eigenes Thema eröffnen.
Aber zur Drosselklappe: Auch eine DK mit Seilzug hat zusätzlich eine elektrische Regelung. ZB öffnet diese die Klappe leicht beim Kaltstart und hält sie eine Weile so, bis eine bestimmte Motortemperatur erreicht ist (dies war Dauerzustand, sogar noch weiter geöffnet, daher die hohe Drehzahl!). Außerdem wird die Klappe bei vollständigem Gaswegnehmen kurz geöffnet, um Ruckeln zu vermeiden. Das ist allerdings noch ganz frisch angeeignetes Wissen, das ich mir die letzten Tage bei der Fehlersuche angeeignet habe. Also Schlaumeierei mit Vorbehalt.
Ich habe den Lupo vor einem Jahr gekauft und traue mich bei der alten Kiste erstmals, selber rumzuschrauben. Kostet zwar Nerven, macht aber auch Spaß...
Zum Fehlerspeicher haben die bei VW nix gesagt. Dazu kann ich später noch mehr schreiben, bin gerade leider auf dem Sprung...
Danke erstmal
Marco
Hallo Marco,
ist schon klar mit der Drosselklappe. Bevor Du Experimente machst, welche auch noch etwas kosten, solltest Du den Fehlerspeicher auslesen lassen. Dies ist sicher kostenpflichtig. Aus diesem Grunde soll ein Ausdruck mit allen Fehlercodes gemacht werden.
Und diesen postest Du hier.
Wenn der Motor Betriebstemperatur hat, startet und läuft er dann einwandfrei ? Sichte mal das Unterdrucksystem ob alle Schläuche ok und dicht sind. Sind Luftfilter und Kurbelgehäuse-Entlüftung ok ?
Jürgen M.
Hallo,
die Drosselklappe kann beim ALL schon einen Fehler aufweisen der auch im FS steht. Bei mir war es oftmals ein sporadischer Fehler der nach Lust und Laune aufgetreten ist. Dieser Fehler bezog sich jedoch darauf, das die Drehzahl beim Rollen im Leerlauf auf 3000 u/min oder mehr angestiegen ist.
Meiner Meinung nach könnte dein Fehler jedoch stark mechanischer Natur sein. Das heißt, im Ansaugstutzen der Drosselklappe, sowie auf der Drosselklappe selbst legen sich IMMER Kohleablagerungen ab. Diese können den Leerlauf stark beeinflussen. Also bevor du etwas wechselst, würde ich den Luftfilterkasten abbauen, die Drosselklappe ggf. demontieren (geht auch im eingebauten Zustand) und dann mit Zahnbürste und Bremsenreiniger die Drosselklappe reinigen.
Besten Gruß
Hallo Marco,
das, was Rudi schreibt solltest Du unbedingt beachten. Am Besten nimmt man zum Reinigen Aceton. Bremsenreiniger geht auch und lache nicht, einlegen in Coca Cola macht auch alles blitzblank. Kann man aber mit der Drosselklappe nicht machen. Aceton ist sehr feuergefährlich. In den Werkstätten nimmt man dies meist, auch zum Reinigen von AGR-Ventilen. Löst alle Rückstände schnell auf.
Zum Reinigen würde ich die komplette Drosselklappe abbauen. Arbeitet sich dann leichter. Dann solltest Du alles wieder montieren, möglichst mit neuen Dichtungen und wenn der Fehler noch da ist, dann den Fehlerspeicher auslesen lassen.
Jürgen M.
Guten Morgen,
danke für die Tipps!
Ich habe in diesem Thread eigentlich bloß Infos zu Folgen der DK-Manipulation erhofft und wollte für die eigentliche Fehlersuche ein neues Thema eröffnen. Aber da Ihr nun schon mal hier seid...
Ich versuch mal den Verlauf zusammenzufassen:
Der Plan war, bloß Zündkerzen und Luftfilter zu wechseln. Da die dreckige DK aber schonmal zugänglich war, habe ich sie (erstmal) ohne Ausbau fix ein bisschen gereinigt.
Dann meine Dämlichkeit: In Eile zusammengebaut, weil Termin. Dabei vergessen, Unterdruckschlauch und Kurbelw.ghs.-Schlauch aufzustecken und bin so ca 4 km gefahren. Da war die Drehzahl schon zu hoch, was ich auf die DK geschoben habe (Anlernen nötig, was aber wohl Quatsch ist). Als ich dann wieder in der Garage ankam, fiel mir gleich das Zischen des Unterdruckschlauches auf. Also aufgesteckt, K.-Schlauch auch.
Probefahrt, Drehzahl immer noch zu hoch. Also zur Kontrolle Luftfilter abgebaut und gleich gesehen, dass der dünne Unterdruckschlauch, der an der Unterseite des Luftfilters läuft, dicht gequetscht war, grmpf...
Aaalso, meine neueste Hoffnung: Dadurch hat das Unterdrucksystem was abbekommen. Wie auch immer, marode Membranen, keine Ahnung. Vielleicht doch einen schadhaften Schlauch übersehen? Ich habe jedenfalls das Gefühl, dass die Saugkraft an dem kleinen U.Druckschlauch zum LF hin, nachgelassen hat.
Wie also gehe ich am besten vor, das Unterdrucksystem vollständig zu überprüfen, inkl. eventueller Sensoren? Die DK ist übrigens blitzblank inzwischen. Fehlerspeicher auslesen wird auch erst in ein paar Tagen möglich sein.
Die Geschichte um das Problem herum ist in Wirklichkeit eine Längere, VW-Werkstatt war auch schon involviert. Aber ich will hier niemanden gleich zu Beginn mit einem riesigen Text erschlagen, also eines nach dem anderen.
Ich will noch sagen, dass bis vor ein paar Tagen, als die ganze Misere begann, der Verbrennungsmotor für mich ein Buch mit sieben Siegeln war. Erst mit dem ollen Lupo, den wir vor einem Jahr als Zweitwagen gekauft haben, habe ich begonnen, selbst rumzuschrauben. Ich bin Elektriker, technisches Verständnis ist also vorhanden.
Grüße
Marco
Hallo Marco,
ich denke, dass jeder User hier im Forum Hilfestellung leisten wird. Da ist auch kein Text zu lang. Je mehr ausführliche Information rüber kommt um so eher kann geholfen worden. Eine Ferndiagnose ist immer schwierig.
Mach´ Dir keinen Kopf, einer kann bestimmt immer helfen.
Jürgen M.
Hallo Marco,
das die Drehzahl mit der gereinigten Drosselklappe zu hoch ist ist völlig "Normal".
Du musst dir das wie folgt vorstellen:
Die Öffnung zwischen Ansaugstutzen und Klappe wurde durch die Verschmutzung auf das minimalste verringert. Deswegen hatte dein Motor zu wenige Luftzufuhr in der Standgasstellung der Drosselklappe. Das war der Grund warum der Motor aus ging. Die Drosselklappe hat sich quasi auf diese Position kalibriert.
Nun hast du die Drosselklappe gereinigt. Folglich wurde der Schmutz entfernt, wodurch der Spalt zwischen Ansaugstutzen und Klappe "größer" geworden ist und in der für die Drosselklappe "bekannten" Stellung mehr Luft durchlässt als zuvor.
Es kann sein das es sich nach einigen km einpendelt. Bei mir hat sich das meistens nach einigen km wieder auf ein normales Standgas eingestellt. Jedoch würde das Anlernen der Drosselklappe mit Sicherheit sinn machen und es kostet nicht die Welt ..
Bezüglich den Unterdruckschläuchen kann ich dir leider nichts sagen. Damit habe ich mich noch nie beschäftigen müssen.
Grüße
Guten Morgen!
Danke Jürgen für deinen Zuspruch!
Dir auch Rudi für die Erläuterung, aber ich glaube, die Annahme, dass angelernt werden muss, ist genau der Grund dafür, dass ich gleich zu Beginn in die Irre geführt wurde. (Den Batterieabklemmtrick hatte ich angewendet, und man konnte dabei auch hören, dass die Klappe arbeitet.)
Sicher hast Du recht damit, dass der Spalt in der Klappe nach dem Reinigen größer ist und daher neu angepasst werden muss. Ich glaube aber nicht, dass die Drehzahl alleine dadurch so stark in die Höhe getrieben wurde. So schmutzig war sie nicht. Dagegen spricht mMn. auch, das sich das Verhalten mit der Zeit verschlimmerte.
Zu Beginn lag die Drehzahl bei Betriebstemperatur noch bei ca. 1700 U/min und sank im Stand noch langsam ab auf ca. 1200 U/min. Im kalten Zustand hielt sie sogar noch kurz 1100 U/min (!?). Mit der Zeit, also im Verlauf von drei, vier Tagen und etwa 100 km, verschlechterte sich das Verhalten zusehends. Die Drehzahl lag schlussendlich bei ca. 2000 U/min, sank auch kaum noch ab, im Gegenteil, beim Gang in den Leerlauf heulte der Motor drei, vier mal kurz auf ca. 2300 U/min auf.
Nun, weil ich Anfangs selber ja auch noch ans Anlernen glaubte (oder inzwischen, nachdem was ich mir alles so ergoogelt hatte, eher: hoffte!), hatte ich mir dafür einen Termin bei VW geben lassen. Zwei Tage später bekam ich Einen und die waren sich dort auch sicher, dass bloß angelernt werden müsste.
Es war natürlich nicht so... 60 Euro für Nix!
Angeblich sei die Drosselklappe defekt, sie ließe sich nicht mehr öffnen und schließen. Kosten für Austausch: 498 Euro. Dankend abgewunken.
Dann der Hammer Zuhause:
Wenn die DK sowieso defekt sein soll, kann ich sie auch ganz zerlegen und mal mit meinen Augen als Anlagenelektroniker betrachten.
Also DK ausgebaut: Da entdecke ich einen fetten Kratzer auf der Klappe, der vorher nicht da war. Die müssen bei VW mit einem Schraubenzieher darin rumgestochert haben! Der tiefe Kratzer ging bis an den Rand der Klappe und hat einen kleinen Grat an der Kante hinterlassen, der ausreichte, um die Klappe zu verklemmen, wenn man sie von Hand auf Anschlag zudrückte. Ohne Worte, dafür ist mir das Leben zu kurz...
Jedenfalls, die Klappe ist meiner Meinung nach OK, ist ja kaum was dran oder drin. Nichts, was ich beim Putzen beschädigt haben könnte.
... muss hier leider grad mal abbrechen, später schreib ich noch was.
Grüße
Marco
Hallo Marco,
habe bisher nur mitgelesen.
Die Komponenten der DK (Leerlaufschalter, Drosselklappenpotentiometer, Drosselklappensteller und Drosselklappensteller-Potentiometer) lassen sich ja gemäß Reparaturleitfaden prüfen.
Evtl. hat die Werkstatt ja genau das gemacht und ist so zu ihrem Schluss gekommen.
Als Elektriker würde ich mir als Lupo-Besitzer evtl. überlegen, ein eigenes Diagnosegerät bzw. Tool zuzulegen.
Damit könntest Du die Prüfung nochmal nachvollziehen und auch später jederzeit Fehler auslesen etc.
Die 60 € wären insofern schon gut investiert gewesen.
Übrigens im Netz gibt es ggf. schon eine neue DK für 115 € , und wer lieber eine vom Premium-Hersteller wie VDO oder Pierburg haben möchte, da kostet sie 200 bzw. 225 €. Also nix mit 500 €
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MfG
Hallo Moandi,
das mit dem Diagnosetool werde ich mir mal überlegen.
Bin gerade am Schrauben und hab für alle, die es interessiert, eben mal ein kurzes Video gedreht.
Man kann sehen, wie sich die Drosselklappe nach Batterieabklemmen selbst justiert. Man kann auch sehen, in Zeitlupe ganz deutlich, wie die Klappe nach dem maximalen Öffnen in 5-6 Schritten auf Grundstellung runtergeht.
Was man in dem Video nicht sieht ist (Kürzung wg Hochladezeit), dass die Klappe am Ende noch für ca.18 sek offen gehalten wird und dann auf Ruhestellung zurück geht.
mMn. scheint die Klappe in Ordnung zu sein, also nicht defekt wie WV sagt. Die haben behauptet, die Klappe würde gar nicht öffnen und schließen.
Kann mir jemand bestätigen, dass soweit alles in Ordnung zu sein scheint? Dann könnte ich die DK als Fehler schon mal ausschließen und weitersuchen...
Grüße
Marco
Hallo Marco,
also in den 3 Sekunden geht die Klappe mal gerade ca. 3 mm auf, und ich habe mir den Film im MP4-Format frameweise angeschaut. Beim Adaptieren sollte das m.E. anders aussehen, aber vielleicht machen es ja die restlichen 18 Sekunden. Im Diagnoseprogramm würde dann im MWB 098 Feld 4 im Erfolgsfall "ADAPT. i.O." stehen.
Weißt Du, welches Motorsteuergerät in deinem ALL verbaut ist ? Könnte Bosch Motronic MP 9.0 sein. Das hat jedenfalls der AEX, für den der gleiche Reparaturleitfaden gilt.
Das entspechende SSP168 kannst Du dir per folgendem Link runter laden.
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Zwei weitere RLF zum ALL etc. (Motormechanik , Motronic Einspritz- u. Zündanlage)
könnte ich dir zum Lesen per PN bzw. Mail schicken. Mit Diagnosetool könntest Du dich dann austoben. Oder hast Du die evtl. schon im Vorfeld "verschlungen".
So ins Blaue hinein würde ich sonst evtl. mal den Saugrohrdrucksensor mit Ansaugtemperatursensor tauschen. Alle Steckverbindungen hast Du wohl als Elektriker schon auf guten Kontakt geprüft.
MfG
Hallo Moandi,
na das ist ja mal 1A Input !
Dafür kann ich Dir gar nicht genug danken, da lacht das Tüftlerherz... Die PDF ist wie eine Erleuchtung, auch wenn nicht alles 1:1 passt. Das genügt erstmal, später gerne mehr...
Über mein Steuergerät weiß ich noch nichts, da guck ich morgen mal nach.
Durchgemessen habe ich auch noch nichts. Besser nicht planlos und unnötig an allen möglichen Steckverbindern und Sensoren rumfummeln bei dem maroden Auto, hab schon genug kaputt gemacht. Aber jetzt hab ich ja die dolle PDF und weiß was wo genau sitzt.
Z.B. der Saugrohrdrucksensor mit Ansaugtemperatursensor, den Du verdächtigst. Und tatsächlich geht das auch in die Richtung, was ich mir inzwischen mit meinen bescheidenen Kenntnissen zusammen gereimt habe. Das wird morgen gleich unter die Lupe genommen.
"Temperatur" klingt nämlich gut und "Lasterfassung" auch.
Temperatur weil
--> die erste Minute etwa, wenn der Motor noch kalt ist, ist die Drehzahl nur leicht erhöht.
Last weil
--> wenn ich die Servolenkung einmal voll rechts und voll links einschlage und dabei alle möglichen Verbraucher einschalte, geht die Drehzahl sogar bei Betriebstemperatur fast auf normal runter, also gut 1000 U/min. Wenn ich Gas gebe, steigt sie aber wieder.
Übrigens öffnet die Drosselklappe tatsächlich in etwa so weit, wie ihr Antrieb ausgelegt ist. Ich hatte die DK ja geöffnet und mir die Innereien angesehen. Noch weiter lässt sie sich nur über den Gaszug öffnen.
Tausend Dank nochmal fürs Erste
Marco
Zitat:
Temperatur weil
--> die erste Minute etwa, wenn der Motor noch kalt ist, ist die Drehzahl nur leicht erhöht.
Hallo Marco,
das bei Lenkrad-Einschlägen in den Endstellungen der Servo-Lenkung die Drehzahl des Motors angehoben wird, ist bei den leistungsschwächeren Lupo-Motoren, ALL,AUC usw. normal.
In Nähe der Endstellungen muss die Servo-Pumpe ganz schön arbeiten weil der Hydraulik-Druck im System stark ansteigt.
Um ein Absterben des Motors zu verhindern sitzt im Hydraulik-Kreis der Servo-Lenkung ein Druckschalter, welcher bei einem bestimmten Druck im Servo-System dem Motorsteuergerät den Befehl zur Drehzahlanhebung im Leerlauf gibt.
Prüfe bitte, ob Dein Lupo mit solch einem Schalter ausgerüstet ist . Bleibt der Schalter in geschlossener Stellung hängen, so wird die Leerlauf-Drehzahl dauernd angehoben.
Gruß Jürgen
Guten Morgen Jürgen,
Danke für den Hinweis!
Unter den Signalgebern, die Einfluss auf die Leerlaufregelung nehmen, ist laut Moandis PDF keiner vorhanden, der in der Hydraulik sitzt. Ich tippe, das wird über die allgemeine Lasterfassung, sprich Saugrohrdrucksensor, geregelt. Werde das aber auf jeden Fall im Hinterkopf behalten.
Ich mach mich gleich ans Schrauben und werde erst mal nach Saugrohrdrucksensor und Kühlmitteltemperaturgeber schauen.
Werde berichten...
Einen schönen Tag
Marco
So,
habe die beiden Geber angesehen.
Beobachtung Kühlmitteltemperaturgeber Betriebstemperatur:
--> Keine wirkliche Veränderung am Motorlauf spürbar beim Ab-Anstecken.
--> TemperaturANZEIGE geht natürlich aus beim Abstecken.
Kann man daraus schließen, dass der Temp.-Sensor in Ordnung ist?
Beobachtung Saugrohrdruckgeber, Betriebstemperatur:
Gesteckt --> Drehzahl 2000 U/min, periodisches Hochdrehen, etwa im 3 sek. Takt, auf ca. 2300 U/min
Abgesteckt --> 2000 U/min, aber das Hochdrehen verschwindet
Ich hatte den Drucksensor mal ausgebaut, optisch keine Auffälligkeiten zu erkennen, keine nennenswerte Vermschutzung.
Alle Tests bei entferntem Luftilter gemacht. Die selben Versuche bei kaltem Motor werden noch durchgeführt.
Durchgemessen habe ich nichts, macht ja keinen Sinn ohne Vergleichswerte. Kabel zu prüfen wäre ja auch nur mit größerem Aufwand möglich, geht wohl nur mit Zugriff aufs Steuergerät, Belegungsplan wäre dafür auch notwendig.
Können diese Beobachtung nun wirklich weiterhelfen? Sonst noch Ideen?
Auf gut Glück die Geber tauschen? Der Druckgeber ist ja nun nicht gerade billig, neu 40 Euro, wenn dann vielleicht einen Gebrauchten probieren, ist grad einer für 17 Euro in der Bucht.
Zuletzt noch eine Verständnisfrage.
Was ist das eigentlich genau für ein Unterdruck, der vom Saugrohrdrucksensor gemessen wird? Wo kommt der her, wie wird der erzeugt? Was hat er für eine Funktion?
Ist das der selbe leichte Unterdruck, der sich am am Kurbelwellengehäuse-Entlüftungsschlauch langsam bildet, wenn man diesen mit dem Finger zuhält? (der liegt ja frei bei abgebautem Luftfilter)
Oder ist das der Unterdruck, der u.a. für den Bremskraftverstärker benötigt wird?
Oder beides?
Würde mich sehr freuen, wenn mir das jemand erläutern würde.
Danke schon mal vorab
Marco
So,
die gleichen Versuche bei kaltem Motor zeigen keine merklichen Unterschiede im Vergleich zu Betriebstemperatur.
Aber Folgendes habe nun das erste mal bemerkt (mag schon immer so gewesen sein, nur ist es mir erst jetzt aufgefallen):
Bei Betätigen der Zündung öffnet die DK leicht für ca. 15 sek. und geht dann wieder in Ruheposition.
Ist das normales Verhalten?
Versuch macht ja kluch, also habe ich während diesem Offenhalten den Kühlmitteltemperaturgeber mal abgesteckt, was bewirkt, dass die Klappe sich noch etwas weiter öffnen. Steckt man ihn schnell wieder an, geht die Klappe auf die vorherige Offenhalteposition zurück und fällt dann schließlich wieder in Ruheposition.
Das mag eine völlig unnütze Beobachtung sein, aber man weiß ja nie...
Ich würde gerne nochmal auf Anfang zurückgehen und an die Entstehung des Problems erinnern.
Zuerst Zündkerzen erneuert, danach alles OK.
3 Tage später Luftfilter erneuert und bei Zusammenbau vergessen, Kurbelwellengehäuse-entlüftngsschlauch und den dünnen Unterdruckschlauch wieder aufzustecken. In diesem Zustand ein paar Kilometer gefahren. Da war die Drehzahl schon erhöht (aber weniger als jetzt).
Das ich die wirklich nur leicht verschmutzte Drosselklappe gereinigt habe, müsste man doch eigentlich vernachlässigen können. Ich hatte sie bis dahin weder ausgebaut noch abgesteckt. deswegen neu anlernen? Und kaputt gemacht kann ich sie dabei ganz gewiss auch nicht haben!
Aber irgendwas muss ja trotzdem dabei beschädigt worden sein. Der Teufel ist zwar ein Eichhörnchen, aber das zB der Kühlmitteltemperaturgeber, der nicht einmal in der Nähe des Bereiches sitzt, wo ich herumgefuhrwerkt habe, ausgerechnet in diesem Moment eine Macke kriegt, wäre ein wirklich zu großer Zufall...
...zum Haare raufen ...
Moin Marco,
Kühlmitteltemperaturgeber:
Es ist ein Doppelgeber G2/G62. Für die Anzeige im KI und für das MSTG gesondert.
Du weißt also nur mit Diagnosegerät oder Messgerät, was der G62 ans MSTG sendet.
Saugrohrdruckgeber, Ansauglufttemperaturgeber:
Optische Prüfung ist bei allen Sensoren so gut wie sinnlos. Es werden Signale z.T. im Millivoltbereich übertragen.
Der Siliziumkristall-Membrane kannst du nicht ansehen, ob sie noch korrekt funktioniert.
Ein tot legen bringt nichts, weil dann in diesem Fall ein Ersatzwert ausgerechnet vom Drosselklappenpoti genommen wird, der ja evtl. auch nicht ok ist.
Unter folgendem Link bekommst Du etwas Aufklärung [Dieser Link ist nur für Mitglieder sichtbar
Zum Durchmessen reicht teilweise auch ein Multimeter zum Widerstand messen, aber man braucht natürlich Soll- bzw. Vergleichswerte. Zugriff aufs Steuergerät ist ja kein Problem, sitzt im Wasserkasten beim Scheibenwischergestänge. Pin-Belegungsplan ist für die meisten Verbindungen auch dokumentiert, um z.B. die Leitungswiderstände zwischen Geber und MSTG zu messen.
Der Unterdruck wird beim Ansaugtakt von den Kolben erzeugt und u.a. auch vom BKV und für die Kurbelwellengehäuse-Entlüftung genutzt.
MfG
Edit: Stand von heute 15:00 h
Zitat:
Durchgemessen habe ich nichts, macht ja keinen Sinn ohne Vergleichswerte. Kabel zu prüfen wäre ja auch nur mit größerem Aufwand möglich, geht wohl nur mit Zugriff aufs Steuergerät
Hallo Marco,
in den Stromlaufplänen bis Sept 1998 und ab Okt 1998 sind die Druckschalter zur Leerlaufanhebung, F88, eindeutig für den ALL-Motor angeführt.
Der Druckschalter - Servo-Lenkung - F88, hebt bei Lenkeinschlägen die Leerlaufdrehzahl deutlich an.
Da es ein Druckschalter ist, müsste bei einer drucklosen Messung des Schalters mit einem Ohm-Meter ein sehr hochohmiger Widerstand zu messen sein. Oder anders dargestellt, der Schalter ist nicht geschlossen und nicht defekt.
Ist nun dieser Schalter defekt ..... d.h. er würde bei einer drucklosen Messung einen endlichen Widerstand von einigen Ohm aufweisen, dann ist er defekt. Dies bedeutet, er würde in diesem Falle die Leerlauf-Drehzahl dauerhaft anheben.
Der Druckschalter ist sehr gut zugänglich. Stecker abziehen und an den beiden Anschlüssen den Widerstandswert messen. Dauert keine 2 Minuten.
Jürgen M.
Guten Abend!
OK, Danke, den Drucksensor für die Servolenkung werde ich mir morgen mal vornehmen.
Jedoch wäre auch dies ein großer Zufall, wenn der Sensor ausgerechnet genau zu dem Zeitpunkt Schaden genommen hat, als ich an der Drosselklappe rumgeputzt habe.
Tatsächlich aber kann ich ja mit der Lenkung Einfluss nehmen auf die Drehzahl, den Trick wende ich derzeit an, wenn ich länger stehen muss.
Einmal rechts links lenken, und die Drehzahl sinkt auf "angenehme" rd. 1400 U/min.
Und sie bleibt auch dort (!), bis ich wieder Gas gebe. Vor allem das Aufheulen bleibt aus.
Das kann ich mir nicht erklären. Bleibt die Last erhalten trotz Lenk-Mittelstellung?
Sollte der Sensor i.O. sein, müsste er ja trotzdem Drehzahlanhebung veranlassen, quasi auf die Fehlstellung summieren. Wenn die DK-Regelung allerdings sowieso bereits auf Maximalanhebung steht, bliebe das wirkungslos.
Ein eigenes Diagnosegerät zu haben, wäre schon eine feine Sache. XP habe ich leider nicht um mal eben das Schnäppchen zu testen, aber ich hab mal ein bisschen geguckt, da gibts ja ein großes Angebot in allen Preislagen.
Wenn ich das richtig gesehen habe, können die aber alle nur lesen.
Was bräuchte man denn für ein Gerät, um zB eine DK-Adaption vorzunehmen, so wie VW es machen würde?
Ganz nebenbei gesagt ist mir kürzlich noch aufgefallen, dass die Temperatur etwas sinkt, wenn ich die Heizung stärker aufdrehe, so 10-15 Grad. Ich kann allerdings nicht sagen, ob das schon vor dem Drehzahlproblem so war. Kann sein, dass mir das bloß erst jetzt aufgefallen ist durchs genauere Hingucken. Oder kann da ein Zusammenhang bestehen?
Gruß und Dank
Marco
Zitat:
Wenn ich das richtig gesehen habe, können die aber alle nur lesen.
Was bräuchte man denn für ein Gerät, um zB eine DK-Adaption vorzunehmen, so wie VW es machen würde?
Hallo Marco,
da fällt mir gerade ein. Wenn Du an der Drosselklappe bei stehendem Motor den Seilzug ganz langsam ziehst, hörst Du dann ein leises klicken aus dem Bereich der Drosselklappe ?
Wenn nein, ist der Drosselklappen-Leerlauf-Schalter verstellt. Könnte dann ebenfalls eine Ursache der hohen Leerlauf-Drehzahl sein.
Du hast ja an der Drosselklappe gearbeitet ?
Zur Heizung des Lupos.
Die Heizungs-Regulierung erfolgt beim Lupo ausschließlich über die Luftklappen. D.h., Du vergrößerst einfach den Luftstrom welcher durch den Wärmetauscher strömt. Und damit wird die strömende Luft in der Temperatur angehoben. Das aber dann die Kühlmittel-Temperatur um 10 bis 15° C abfällt ist mir nicht so geläufig. Wäre aber erklärbar wenn die durch strömende Luft sehr kalt ist .... dann sinkt die Kühlflüssigkeits-Temperatur im Wärmetauscher. Aber 10° bis 15° ?. Könnte aber auch darauf hindeuten, dass die Kühlmittelpumpe nicht mehr ganz ausreichend fördert.
Da sehe ich im Moment keinen Zusammenhang mit der Leerlauf-Drehzahl
Könnte sein, dass der Doppel-Temperatur-Fühler den "Moandi" ansprach nicht mehr richtig arbeitet ....... dadurch höhere Leerlauf-Drehzahl ..... könnte sein. Ist aber fast auszuschließen.
Jürgen M.
Hallo Jürgen,
in meiner Drosselklappeneinheit ist kein Schalter verbaut, der klickt. Ich hatte das Gehäuse ja geöffnet, da sitzt ein reiner Druckkontakt bei Anschlag, und der ist völlig i.O.
Das Temperaturproblem stelle ich dann erst mal hintenan, wenn da kein Zusammenhang besteht.
Offengestanden beginne ich mich so langsam wieder von der Annahme zu lösen, dass irgendwelche Signalgeber das Problem verursachen. Da wäre doch ein bisschen viel Zufall im Spiel. Gut, es kann möglich sein, dass ich durch Berührung oder Bewegung einem maroden Steckverbinder oder einem Kabel den Rest gegeben habe, aber auch diese Wahrscheinlichkeit halte ich für relativ gering. Ich bin eigentlich sehr vorsichtig vorgegangen.
Anders sähe das bspw. bei einer stark verrosteten Rohrleitung wie von der Servolenkung aus, die ich erst später bemerkt habe. Die ist wirklich kurz vorm Brechen, ist schlimmer, als es auf dem Foto aussieht. Mit dem oberen Ende dieser Leitung kommt man nicht zu wenig in Berührung, wenn man den Kurbelwellenblabla-Schlauch am Luftfilter an- absteckt, die verlaufen fast aneinander. Wahrscheinlich aber wäre längst Flüssigkeit ausgetreten, wenn sie undicht wäre (?). Oder geht da etwa Luft durch?
Wo übrigens kann ich denn den Servo-Sensor finden, ganz grob?
DK anlernen oder nicht anlernen, DAS ist im Moment wieder die Frage. Oder Hoffnung.
Vielleicht unterschätze ich ja das "bisschen" Dreck, das in der Klappe war.
Und wenn die VW Werker ebenso unfähig bei der Adaption waren, wie bei der Erstellung des Kostenvoranschlags? ... 150 Zeiteinheiten, 1,5 h für DK Tausch, insg. 500 Euro ... ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Ich könnte inzw. mit verbundenen Augen in <15 min tauschen!
Die haben immerhin auch behauptet, die DK würde gar nicht arbeiten. Von dem fetten Kratzer, der die Klappe verklemmt hat, ganz zu schweigen. Vielleicht hat die Klappe ja deshalb nicht gearbeitet, keine Ahnung.
Wie schätzt Du eigentlich die DK ein, so wie sie sich in meinem Video verhält?
Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass ich sie beschädigt habe, wie soll das auch gehen im eingebauten Zustand?
Gute Nacht fürs Erste
Marco
Hallo Marco,
der nachfolgende Link beschäftigte sich mit der Reinigung der Drosselklappe. Es sind 67
Seiten Beiträge .... da ist einiges Wissenswerte schon dabei.
[Dieser Link ist nur für Mitglieder sichtbar
Jürgen
Geh mal die beiden Leitungen nach .... wenn Du davor stehst, rechts unten verläuft jedenfalls beim AUC eine Leitung, mit einen rechtwinkeligem Abgang etwa 5 - 10 cm lang, an dessen Ende sitzt der Druckschalter. Müsste beim ALL ähnlich sein
Bis denne
Jürgen
PS.: Wenn Du es noch nicht gemacht hast. Wechsle einfach mal den Doppel-Temperatur-Geber. Kostet so um die 10-15 EUR mit neuer Dichtung.
Zitat:
in meiner Drosselklappeneinheit ist kein Schalter verbaut, der klickt.
Hallo,
also der Leerlaufschalter ist nun wirklich eine der ganz wenigen Komponenten, bei der ich mir als Elektriker zutraue, Fehlerhaftigkeit zu erkennen. Der ist i.O.
Die SSp168 hatte ich in wenigen Minuten aufgesogen.
Neueste Idee ist folgende:
Der Kühlmitteltemperatur-Geber könnte bereits tatsächlich vor meinem Eingriff fehlerhaft gewesen sein.
Vielleicht konnte das Steuergerät mit den "alten" Adaptionsdaten noch zurecht kommen. Selbst mit dem Vorgabewert, der im Falle eines Defekts am Temp.-Geber eingesetzt wird.
Erst nach "löschen" der alten Werte, also Batterie abklemmen oder Stecker ziehen, ist beim neuen Anlernen die Steuerung mit dem Ersatzwert (5,4 Grad übrigens) nicht zurecht gekommen.
In meinem Video ist NACH dem (eigentlichen?) nur ca. 2 sekündigen Adaptionsvorgang zu sehen (allerdings gekürzt), wie die Klappe öffnet und fast 20 sek. so gehalten wird. Dies könnte die Fehlstellung sein, die durch den Vorgabewert (5,4 Grad - also kalt!) ermittelt wird.
Zur Erinnerung - bei Kaltstart ist die Drehzahl zu Beginn noch niedrig.
Also Tempgeber bestellt, Hoffnung ist wieder aufgekeimt.
Den 67-seitigen Thread im Motortalk hatte ich bereits durch. Das Problem dabei ist, dass darin sehr viel Widersprüchliches steht. Und zum großen Teil von der üblichen Forenkrankheit befallen ist, nämlich, dass die Leuts, die ihr Problem evtl. gelöst haben, sich nicht mehr die Mühe machen, davon zu berichten - nur nehmen, nicht geben...
Und dann noch ... Anlernen oder nicht Anlernen mit Hilfsmittel, das große Rätsel und beste Beispiel. Viele behaupten standhaft, das sei Quatsch. Es gibt aber auch einige, die behaupten, es habe geholfen.
Wem also soll man glauben?
Früher, als ich noch als Betriebselektriker gearbeitet habe, hätte mir mein Chef den Lohn gekürzt, wenn Reparaturen nach dem Prinzip ablaufen würden, auf gut Glück teure Bauteile zu tauschen.
Ich brauche schlüssige Erklärungen, was natürlich einfacher fällt, wenn man sich in seinem Fachgebiet befindet und Zusammenhänge versteht.
Ferndiagnose ist natürlich immer schwierig, da mache ich niemandem einen Vorwurf.
Also ich wart erst mal ab, wie es mit dem neuen Temp.-Geber aussieht. Und anschließend gehts, wenn notwendig, nochmal in die Werkstatt. Aber eine andere diesmal, wir haben zum Glück zwei VW Werkstätten hier.
Einen schönen Tag
Marco
Zitat:
In meinem Video ist NACH dem (eigentlichen?) nur ca. 2 sekündigen Adaptionsvorgang zu sehen (allerdings gekürzt), wie die Klappe öffnet und fast 20 sek. so gehalten wird. Dies könnte die Fehlstellung sein, die durch den Vorgabewert (5,4 Grad - also kalt!) ermittelt wird.